Ein Nachruf an Jürgen Klopp


Der Mittwoch, 15.04.2015 wird sicherlich bei vielen schwarzgelben Anhängern einen Stich im Herzen hinterlassen haben, als auf der BVB Pressekonferenz die Vertragsauflösung unseres Trainers Jürgen Klopp und seiner Assistenten bekannt gegeben wurde. Nach 7 Jahren ist am Ende der Saison Schluss. Ausgerechnet im verflixten 7. Jahr in der wahrlich nicht alles sportlich rund lief, verlässt uns unsere Kultfigur und das „Gesicht“ unserer Borussia. Jürgen Klopp hat diesen Verein in den letzten Jahren sicherlich auch mit Aki Watzke und Susi Zorc wieder wach geküsst, zu sportlichen Höchstleistungen getrieben, Titel gewonnen und dadurch

auch einen so unvorstellbaren wirtschaftlichen Aufschwung eingeleitet von dem wir noch lange profitieren werden.

Der erfolgreichste Trainer unserer Vereinsgeschichte holte in seiner Ära zwei Deutsche

Meisterschaften (2011, 2012) und gewann 2012 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das

„Double“ aus Pokal und Meisterschaft. Allen „Germanen“ die diese Triumpfe live erleben durften, haben sich diese Erinnerungen tief ins schwarzgelbe Herz gebrannt. Was waren das für Fanfahrten und Reisen.


Außerdem wurde der BVB unter der Regie von J. K. zwei Mal Vizemeister in der Bundesliga (2013,2014).

Zudem standen unsere Borussen zwei Mal in Endspielen gegen die Roten vom

Weiswurstäquator ( 2013 CL in Wembley, 2014 Pokal in Berlin). Leider waren die Schiedsrichterentscheidungen in diesen Finals so miserabel, dass wir am Ende mit leeren Händen darstanden. Aber Fussballdeutschland und Europa liebte uns wegen unserer Außendarstellung  und Spielweise mittlerweile so sehr, dass daraus eine absolute Kultmarke entstehen sollte, nämlich „Echte Liebe“. J.K. und der BVB erspielten sich in seiner Amtszeit auf die 3 Punkte Regel gerechnet einen Punkteschnitt von fast 2 Punkten pro Spiel, was für eine Wahnsinnsquote und natürlich auch Vereinsrekord, noch vor dem legendären Ottmar Hitzfeld.
Ihr merkt, wir schwelgen hier eigentlich nur in Superlativen.


Jetzt verlässt uns dieser außergewöhnliche Mensch, der alle so mitreißen kann mit seiner Art, manchmal schoss er dabei auch übers Ziel hinaus, aber dafür liebten ihn alle. Unvergessen für die ganze Welt z. B. sein Wutausbruch beim CL Auswärtsspiel in Neapel, als er den 4. Offiziellen fast auffressen wollte. Später sagte er dann, er hätte, als er die Fernsehbilder gesehen hätte, Angst vor sich selbst gehabt und er wäre auch manchmal nicht unbedingt ein Vorbild. Was sagt das über einen Menschen aus in diesem knallharten Geschäft und was sagt das über einen Menschen aus, der sich jetzt eingesteht und dies auch noch offen ausspricht, dass er vielleicht nicht der Richtige ist, um den notwendigen Umbruch in der Mannschaft durchzuführen und umzusetzen.
J.K. hätte es sich einfach machen können, wenn er seinen Vertrag die nächsten 3 Jahre mit einem Salär von ca. 20 Mio € einfach ausgesessen hätte und geschaut hätte, was dabei rumkommen würde. Aber so ist J.K. einfach nicht gepolt und das finde ich großartig, auch wenn ich mich wie viele andere auch am Tag der Bekanntgabe verraten gefühlt habe.


Wünschen wir J.K. alles Gute und Erfolg in seiner weiteren Trainertätigkeit, sein nächster Verein wird sicherlich einen großen Namen haben. Vielleicht kommt er dann ja auch mal als Gästetrainer in unser Westfalenstadion, wäre für alle sicherlich eine komische Situation. Vor der Verabschiedung am letzten Spieltag im Spiel gegen Werder graut es mir jetzt schon,

sicherlich werden da die Emotionen hoch kochen und diverse Anhänger werden auch feuchte Augen haben.

Ein Gutes kann aber diese Vertragsauflösung doch haben. Dadurch dass alle beteiligten Personen erhobenen Hauptes aus dieser Sache rauskommen und sich weiterhin in die Augen schauen können, findet man in der Zukunft vielleicht irgendwann doch noch einmal wieder zusammen.

Eine Anekdote am Rande will ich noch erzählen. Die Englischen Journalisten schießen ja bekanntermaßen manchmal übers Ziel hinaus, aber diese Geschichte ist abenteuerlich.

 

Der Reporter Tom Williams geht davon aus, dass das alles nur ein groß angelegter „Fake“ ist, womit Borussia Dortmund dem Erzfeind aus München eins auswischen will.

 „Klopp to take year off, succeed Guardiola at Bayern, sabotage Bayern from within and return to Dortmund a hero with Götze and Lewandowski” Meint sinngemäß: Wir schleusen J. K. nach dem Abgang von Guardiola bei den Bayern ein, lassen Klopp den Laden voll vor die Wand fahren und nach dem Supergau der Bayern kehrt er als strahlender

Held mit unseren Exspielern Lewandowski und Götze, die natürlich auch eingeschleust wurden, zurück nach Dortmund. Wunderbar wie durchgeknallt doch manche Reporter sein können, aber ich gebe zu, es hätte schon was brüllend komisches, wenn dem so wäre. Man stelle sich nur die Gesichter von Ulli H. und Rummenigge vor. :-)

 

Schwarzgelbe Grüße und Heja BVB auch unter Thomas Tuchel!

 

Mathias Redecker